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Lymphödeme

Die Lymphflüssigkeit, die durch Zellaktivitäten in unserem Körper gebildet wird, sammelt sich im Gewebe im Lymphatischen System. Eiweiß und Wasser kann sich im Gewebe stauen und verursacht dann ein sogenanntes Lymphödem. Ödeme können auftreten, wenn die Lymphbahnen unzureichend sind, bei Verschluss oder bei Zerstörung der Lymphbahnen oder durch eine Erkrankung.

Eine Schädigung der Lymphknoten nach Brustkrebs oder Unterleibseingriffen – aufgrund von Operationen oder Bestrahlungen –  kann zu Lymphödemen im Arm führen. Lymphödeme in den Beinen können sich durch angeborene Lymphknoten oder eine Insuffizienz der Lymphbahnen entwickeln.

Auch wenn Lymphödeme häufig an Armen und Beinen auftreten, so können sie doch auch an jeder anderen Stelle des Körpers vorkommen. Dies kann sehr unangenehm sein und ein Gefühl der Enge, der Schwere oder Schmerzen im Armen und Beinen verursachen. Auch eine Infektion des oberflächlichen Gewebes kann auftreten (Zellulitis). Länger andauernde Ödeme können zu Steifheit und Unbeweglichkeit von Armen oder Beinen führen. Lymphbahnen können durch Verletzungen, Infektionen, Operationen oder Bestrahlung geschädigt werden.

Aus den Lymphknoten abfließende Lymphflüssigkeit gelangt in den Blutkreislauf. Zweck dieses Kreislaufes ist es, Bakterien zu entfernen und zu verhindern, dass diese Haut- oder Unterhautinfektionen verursachen können. Die eiweißreiche Lymphflüssigkeit transportiert gesammelte Bakterien, Viren und anderen Abfälle durch Kanäle zu den Lymphknoten, wo Zellen diese Abfälle und Mikroben zerstören. Ist dieser Kreislauf aufgrund von Störungen in den Lymphknoten oder Lymphbahnen – aus welchen Gründen auch immer – unterbrochen, so beginnt die Lymphflüssigkeit sich im Gewebe zu stauen.

Wie wird eine Lymphödemdrainage durchgeführt?

Sie umfasst Anwendungen wie manuelle Lymphdrainage, Bandagen, Kompression, Kompressionskleidung, ein individuelles Übungsprotokoll, kinesiologisches Taping und Elektrotherapie. Obwohl die Behandlung je nach Schweregrad der Erkrankung unterschiedlich ist, dauert die Behandlung eines Lymphödems im Normalfall rund 20-30 Sitzungen im Zeitraum von  2-8 Wochen.

Die Lymphdrainage-Massage ist die wichtigste Anwendung, um Ödeme zu reduzieren. Es handelt sich um eine extrem leichte, gleichmäßige, langsame und rhythmische Massage der Hautoberfläche. Dies beschleunigt den Abfluss der Lymphflüssigkeit und sorgt für Erleichterung, indem es Schwellungen reduziert. Mit der Lymphdrainage-Massage wird der Lymphfluss unterstützt und Schwellungen, die aufgrund der Ödeme entstanden waren, können reduziert werden. Die Lymphdrainage-Massage reinigt den Körper von Giftstoffen, Bakterien, Keimen, chemischen Abfällen sowie überschüssiger Flüssigkeit und stärkt unser Abwehrsystem.

Worauf  Patienten mit Lymphödem achten sollten

Pflege und Schutz der von Lymphödemen betroffenen Stellen, von betroffenen Armen oder Beinen ist von grundlegender Bedeutung. Um den Erfolg auch nach der Behandlung fortzuführen, sind einige Punkte durch die Betroffenen zu beachten. Die Haut sollte immer sauber und gründlich trocken sein, feuchte Haut ist zu vermeiden. Wichtig ist es, die Haut zu pflegen und auf die Elastizität der Haut zu achten. Dazu bieten sich Feuchtigkeitscremes mit sehr geringem Fettgehalt, wie z. B. ölfreie Cremes, Körpermilch, Körperlotion, zur Feuchtigkeitszufuhr an. Antimykotische Puder sollten verwendet werden, um an heißen Tagen das Schwitzen zu verhindern und um die Bildung von Pilzen auf der Haut zu vermeiden.

Schnitte, Kratzer von Hunden oder Katzen und  Verletzungen sollten tunlichst vermieden werden, da sie zu Infektionen und Schäden der Lymphbahnen führen können. Patienten mit Lymphödem sollten darauf achten, heißes Wasser, heißes Quellwasser, Sonnenbaden zu meiden und stattdessen den betroffenen Arm oder das Bein kühl halten. Übergewicht, unausgewogene Ernährung, unzureichende oder übermäßige Bewegung oder die Extremitäten  übermäßiger Hitze auszusetzen, sollte tunlichst vermieden werden –  aber auch Reisen, das Tragen schwerer Dinge oder Quetschen des betroffenen Arms oder Beines (z. B. Blutdruckmessung, enge Uhren, enge Kleidung) verstärken das Lymphödem. Auch sich wiederholende, anstrengende Bewegungen können Ödeme verschlimmern.

Maniküre und Injektionen sollten nicht an betroffenen Armen durchgeführt werden, und auch der Blutdruck sollte nicht an solchen Armen gemessen werden. Schwielen an einem betroffenen Fuß sollten nicht mechanisch entfernt, sondern mit weichmachenden Cremes gelöst werden. Beim Nägelschneiden  sollte sorgfältig darauf geachtet werden, dass die Haut nicht verletzt wird. Ein Rasiermesser sollte nicht verwendet werden, unerwünschte Haare sollten mit Hilfe eines geeigneten Rasierers entfernt werden. Bei Arbeiten in der Küche oder im Garten sollten Handschuhe getragen werden, um sich vor Schnittverletzungen zu schützen. Sonnenbrand sollte vermieden werden, es bieten sich Sonnenschutzmittel mit hohem Lichtschutzfaktor an und Gliedmaßen sollten nicht über längere Zeit der Sonne ausgesetzt sein. Beachten Sie, dass übliche Kompressionsstrümpfe meist keinen Schutz vor der Sonne bieten und so Verbrennungen an den Gliedmaßen erfolgen können.

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